19 Tage/18 Nächte ● ab/bis Ulaanbaatar, Mongolei ● 14 Nächte im Zelt ● min 6 pax/max 12 pax ● Schwierigkeitsgrad: 2**
Die Tsaaten sind die letzten Rentierzüchter, die unverändert traditionell in urgemeinschaftlichen Verbänden in extremer Naturisolation leben. Ihre Heimat sind die weglosen Hochgebirgsurwälder der sibirischen Taiga nordwestlich des Khövsgöl-Sees. Schamanismus, die Urreligion der Mongolen, ist auch hier noch intakt und lebendig und bestimmt das Leben der Menschen. Schamanenpriester erkennt man an ihrer auffälligen, bunten Kleidung, ihrem Zauberstab und ihrer geistigen „Abwesenheit“. Sie verfügen über extreme weltliche Macht und ihr Einfluss auf sämtliche alltäglichen Abläufe ist groß.
Die Existenz der „Rentiermenschen“ (Tsa = Rentier, Ten = Mensch) ist ohne Rentiere tatsächlich nicht vorstellbar. Sie züchten und jagen das Ren. Sie kleiden sich mit ihren Fellen, die mächtigen Geweihe liefern Medizin und Grabschmuck. Ihre Indianer-ähnlichen Spitzzelte sind mit Rentierfellen gedeckt, auch das einfache Nachtlager besteht aus etlichen Lagen Rentierhaut. Sie trinken die scharf-riechende Rentiermilch, frisch oder gegoren, essen das Fleisch und verbrennen den getrockneten Dung der Tiere.
Nur im Herbst, einer extrem kurzen Wechselzeit zwischen Sommer und arktischem Winter, kommt man relativ „problemlos“ in die wild-schöne Heimat dieser sibirischen Taiganomaden. Der lange, eisige Winter ist zu kalt und zu schneereich, im Sommer versinkt man im aufgetauten, weichen Waldboden und in unzähligen Moorlandschaften. Der kurze Herbst ist trocken und sonnig mit immerblauem Himmel. Tagestemperaturen bis 25 Grad Celsius, nachts bis Null Grad Abkühlung. Es ist die optimale Zeit für diese einmalige Tour.
Nach der Pioniertour im Jahre 2000 wurde auch 2001, 2002, 2008 und 2012 diese Expedition erfolgreich durchgeführt. Mittlerweile besteht eine enge Freundschaft mit einigen Tsaatenfamilien und es ist geplant, dass wir gemeinsam mit einer Tsaatensippe den Umzug vom Sommer- in das Winterlager machen. Über hundert Rentiere begleiten diesen großen Umzug, wobei das gesamte Hab und Gut der Tsaaten von Rentieren transportiert wird. Jeder Tsaate, vom ältesten bis jüngsten Sippenmitglied, reitet dabei auf seinem Lieblingsrentier – ein malerisches, unvergessliches Erlebnis in einer unbeschreiblich schönen Natur erwartet uns.
Betrifft das Reiten: Selbstverständlich sind Reitkenntnisse und Reiterfahrung für diese Tour von Vorteil, aber keinesfalls Voraussetzung. Die Erfahrung der letzten Touren hat gezeigt, dass die Mehrzahl der Teilnehmer keine Reiterfahrung hatte und trotzdem an der Tour ohne Probleme teilnahm. Die mongolischen Pferde sind klein und genügsam, ihr Charakter ist dem begleitenden Besitzer gut bekannt. So werden die ruhigen und braven Pferde besonders für jene Tourmitglieder reserviert, die erstmals auf einem Pferd sitzen. Eine gewisse körperliche Beweglichkeit und Fitness vorausgesetzt, die man schon für diese Wildnistour haben sollte, stellt dann das Reiten kein Problem mehr dar. Während der Expedition wird auch nicht schnell geritten, das erlaubt schon die Umgebung nicht! Auch wegen der schwerbeladenen Packpferde zieht die gesamte Gruppe eher gemächlich, aber stetig durch die herrliche Taigawildnis.
Preis pro Person
ab/bis Ulaanbaatar
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30.06.-18.07.2024